Praxis Dr. med. Rainer Leipert

Facharzt für Orthopädie

TPS-Therapie bei Parkinson, Depressionen und Neuro-Covid - der Ausblick

TPS-Therapie bei Parkinson, Depressionen und Neuro-Covid - der Ausblick

Transkranielle Pulsstimulation: Großes Potential zur Behandlung zahlreicher neurodegenerativer Erkrankungen

Die Transkranielle Pulsstimulation wird aktuell zur Behandlung der Alzheimer-Demenz eingesetzt. Im Rahmen der klinischen Forschung werden allerdings schon lange auch andere neurogenerative Erkrankungen in Bezug auf ihr Ansprechen durch die Stoßwellen der TPS untersucht.

Transkranielle Pulsstimulation und Morbus Parkinson

Allen voran ist es der Morbus Parkinson, der im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchungen steht. Zahlreiche Anwendungsbeobachtungen und Langzeitbeobachtungen von über 10 Jahren zur Therapie des Parkinson mit TPS liegen bereits vor, auch klinische Studien werden derzeit durchgeführt.

Wie und warum Parkinson letztlich entsteht, ist eine der ebenfalls noch vielen ungeklärten Fragen in der Medizin. Als Ursache der Parkinson-Krankheit sieht man heute die nachlassende Produktion des Botenstoffs Dopamin durch Absterben der Dopamin-produzierenden Zellen in der sogenannten Schwarzen Substanz (Substantia nigra) im Mittelhirn an. Dieser Botenstoff ist für die Signalübermittlung zwischen Gehirn und Muskulatur verantwortlich. Reduziert sich das  Dopamin im Gehirn, werden dementsprechend die Bewegungen der Betroffenen immer geringer, der Gleichgewichtssinn leidet und es kommt zum Krankheits-typischen Zittern oder zu einer Versteifung der Muskulatur Steifheit.

Gemäß der aktuellen Datenlage und aufgrund der postulierten Wirkmechanismen der Transkraniellen Pulsstimulation erscheint eine künftige CE-Zulassung des Stoßwellen-Gerätes „Neurolith“ auch für die Behandlung von Morbus Parkinson durchaus in Sichtweite.

Transkranielle Pulsstimulation und Long-Covid bzw. Neuro-Covid

Die COVID-19-Pandemie zeigt ihre Spuren immer deutlicher. Viele Menschen, die eine Corona-Infektion hatten, leiden an Long-Covid- oder Post-Covid-Erkrankungen. Während man bei „Post-Covid“ von Krankheitssymptomen spricht, die spätestens nach vier Wochen abklingen, versteht man unter „Long-Covid“ Zeiträume von mehreren Wochen oder Monaten – oder gar von Jahren, denn die Folgeschäden bzw. Folgeerkrankungen werden erst mit der Zeit immer mehr offenbar. Derzeit gehen Fachleute davon aus, dass 80 % der Betroffenen an neurologischen Folge-Symptomatiken leiden.

In aktuellen Studien und Erhebungen berichten demnach je nach Lesart 50 bis 80 %der Betroffenen berichte von Fatigue, einem multifaktoriellen Symptom, das durch starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit gekennzeichnet ist, und  50 bis 60% berichten von „Brain-Fog“, also einem regelrecht vernebelten Gehirn, und anderen kognitiven Symptomen wie Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit bis hin zu dementiellen Syndromen. Weiterhin leiden viele Betroffene an Myalgien, also Nervenschmerzen, Depressionen und Angstzuständen bis hin zu psychotischen Episoden. Kopfschmerzen, Sehprobleme, Schlafstörungen und Geruchsstörungen kommen hinzu.

Wissenschaftler warnen mittlerweile davor, dass die Zahl der Demenz-Erkrankungen infolge der Corona-Infektionen in den kommenden Jahren nochmals stark steigen werden. Auch deshalb ist ein detailliertes Verständnis des Phänomens Neuro-Covid dringend nötig, um dieses neue Krankheit schneller zu erkennen und dementsprechend gezielter behandeln zu können.

Behandlungen mit der Transkraniellen Pulsstimulation: Heilversuche vielversprechend.

Auf der Suche nach sinnvollen und effektiven Behandlungsmethoden halten Wissenschaftler auch die Transkranielle Pulsstimulation für ein Mittel der Wahl, um Neuro-Covid unterstützend zu behandeln.

Im Rahmen des in Deutschland anerkannten Heilversuchs* konnte die TPS-Therapie bei Neuro-Covid-Patienten zeigen, dass deren Symptomatiken nach meist drei Einzelbehandlungen deutlich reduziert werden konnten oder auch zu Symptomfreiheit führten.

Hinweis: Im Falle der Neuro-Covid-Erkrankung, zu der es überhaupt noch keine anerkannten Therapieverfahren und damit auch keine entsprechenden Zulassungen gibt (eine erste Leitlinie zur Behandlung von Long-Covid will die Bundesregierung bis Dezember 2023 erarbeitet haben), sind alle medizinischen Vorgehensweisen derzeit Heilversuche.

Allerdings ist es derzeit auch bei der TPS zu verfrüht, sie als generelles Therapeutikum bei Long-Covid oder Neuro-Covid zu bezeichnen. Derzeit (Stand Dezember 2022) wird in wissenschaftlichen Arbeitsgruppen bzgl. der Transkraniellen Pulsstimulation  bei Long-, Post- und Neuro-Covid intensiv gearbeitet. Es steht zu hoffen, dass bald  aussagekräftige und validierbare Daten und damit eine eine klare Therapieempfehlung ausgesprochen werden kann.

* Bei einem individuellen Heilversuch handelt es sich um eine Anwendung eines Medikaments oder Therapieverfahrens im Einzelfall, über die der Arzt bzw. die Ärztin im Rahmen der Therapiefreiheit mit Zustimmung des Patienten allein und aus eigener Initiative entscheidet. Ein Heilversuch ist nur angebracht, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, und wenn aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Nutzen für den betreffenden Patienten vermutet werden kann. Beim individuellen Heilversuch steht also nur die Heilung des einzelnen Patienten im Vordergrund, das Gewinnen von Erkenntnissen zum Medikament ist kein Ziel, kann aber trotzdem erfolgen).

Dr. med. Rainer Leipert im Interview zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS)

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